Softfins


Untersuchungen zeigen, dass die Finne eines Surfbretts für über die Hälfte aller auf das Surfboard bezogenen Verletzungen verantwortlich ist. Die Finnen stellen damit die häufigste Verletzungsquelle dar. Ein Großteil der akuten Verletzungen ließe sich durch die konsequente Nutzung von Sicherheitsfinnen verhindern.

Drei gute Gründe für die Verwendung von Softfins

  1. Softfins reduzieren das Verletzungsrisiko des Surfers, der Mitsurfenden bzw. der Badenden erheblich.

  2. Soft Fins sind materialschonend, da sie bei Grund- bzw. Fremdberührung nachgeben. Dadurch wird u. a. die Gefahr des Herausbrechens der Finplugs am Brett reduziert. Eine Art „Sollbruchstelle“ sorgt dafür, dass eher die Finnen abbrechen, als dass die Finplugs aus dem Brett heraus brechen.

  3. Sportmediziner vertreten die Meinung, dass das Fahrverhalten des Surfbretts unverändert bleibt durch den Gebrauch von Soft Finnen im Vergleich zu herkömmlichen, steifen Finnen.

Verletzungsmuster beim Wellenreiten

Stürzender Surfer

Wellenreiten ist an sich kein Hochrisikosport. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich bei der Ausübung dieses Sports zu verletzen, relativ hoch. So klagten bei einer Umfrage unter 471 Wellenreitern mehr als 98 % über akute Verletzungen.

Bemerkenswert ist, dass sich das Verletzungsrisiko erhöht, je älter und erfahrener ein Surfer ist. Die meisten Verletzungen ereigneten sich zudem in Wellenhöhen zwischen unter einem Meter und zwei Metern. Mehr als 76 % der Befragten gaben an, dass sie sich die Verletzung beim Surfen über sandigem Untergrund zuzogen.

Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass sich vor allem erfahrene Surfer bei kleinen bis mittelhohen Beachbreaks besonders häufig verletzen.

 

Die Finnen stellen dabei die häufigste Verletzungsursache dar. Vor allem die hintere Kante ist sehr scharf und in der Lage, auch schützende Neoprenkleidung zu durchtrennen. Eine Kollision kann somit schnell zu Schnitt-, Schürf- und Platzwunden führen. Zwei Surfer aus der Umfrage erlitten z. B. tiefe Schnittwunden an den Füßen, obwohl sie Neoprenschuhe trugen. Dies verdeutlicht das große Verletzungspotenzial, das von den Fins der Surfboards ausgeht. Diese Verletzungsgefahr könnte durch den konsequenten Gebrauch von Sicherheitsfinnen erheblich reduziert werden, zumal Sportmediziner die Meinung vertreten, dass das Fahrverhalten durch Soft Fins nicht verändert werde.

 

Quelle: Dau L, Dingerkus ML, Lorenz; Verletzungsmuster beim Wellenreiten, Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, Jahrgang 56, Nr. 12 (2005), Abteilung Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München

Beispiele aus der Praxis

Trotz der klaren Vorteile von Softfinnen finden diese bisher kaum Beachtung. So gibt es weltweit nur einige wenige Anbieter von Sicherheitsfinnen und auch große Hersteller wie z. B. FCS haben nur ein paar wenige Modelle im Angebot. Folgende vier reale Situationen sollen verdeutlichen, wie schnell sich ein Surfunfall ereignen kann:

  1. Indonesien, Bali, Kuta Beach: Die Wellen sind heute klein. Michael F. entschließt sich, seiner Freundin das Surfen auf den Gischtwalzen versuchen zu lassen. Bei der zweiten Welle fällt sie vom Surfbrett. Dieses wird in hohem Bogen aus der Welle katapultiert. Das Brett fällt aus großer Höhe mit der Center-Finne direkt auf den Kopf seiner Freundin…

  2. Südafrika, Jeffrey’s Bay: Lausige, kleine vom Wind verblasene Wellen rollen vereinzelt an den Strand. Kein Vergleich zu den letzten Tagen. Dennoch entschließt sich Jörg D., es auch heute zu versuchen. Er nimmt eine der ca. 1 m hohen Wellen, verpasst jedoch den Takeoff und wird zusammen mit seinem Brett „gewaschen“. Während dessen verspürt er einen dumpfen Schlag auf die Stirnseite seiner Nase. Er taucht auf, die Nase blutet und ist gebrochen…

  3. Frankreich, Lacanau Ocean: Heute wird das 3 m Longboard ausgepackt. Die Wellen dafür sind optimal. Ein Kind spielt in den Brandungswellen. Andrea B. kann das Longboard am Ende ihres Ritts nicht mehr kontrollieren und kollidiert mit dem spielenden Kind…

  4. Spanien, Andalusien, El Palmar: Daniel S. freut sich auf eine Woche Wellenreiten. Die Swell-Vorhersage für die nächsten Tage ist optimal. Bereits am ersten Tag nach nur einer Stunde im Wasser hat er einen unkontrollierten Wipeout. Nach dem Auftauchen verspürt der Surfer einen stechenden Schmerz im rechten Fuß. Er hat einen langen, tiefen Cut. Der Surfurlaub ist beendet noch bevor er richtig begonnen hat…

Sicherlich sind diese Situationen keine Einzelfälle. Unfälle beim Surfen können schnell geschehen und das oftmals bei unkritischen Bedingungen (siehe Studie „Verletzungsmuster beim Wellenreiten“). Soft Finnen verhindern Unfälle zwar nicht, sie minimieren das Verletzungsrisiko jedoch erheblich. Jeder Surfer sollte deshalb ernsthaft den konsequenten Einsatz von Soft Fins in Erwägung ziehen.

Marktübersicht Softfinnen

FCS M-5 IFT Softflex Tri Set

3er Finnen Set in Surfshops in Deutschland erhältlich für ca. 50 €

Super Flex Fins in verschiedenen Ausführungen und Finnen Systemen (z. B. NSP, FCS, Future). In Deutschland nur direkt über den Hersteller SurfCo Hawaii zu beziehen. Kosten inkl. Versand ab ca. 100 € für ein 3er Finnen Set.

 


TPU Soft Fins mit FCS Finnensystem aus Thermoplastischem Polyurethan. 3er Set hier im Onlineshop erhältlich für ca. 20 €

Torq Softfins F6 Future Base aus Weichplastik. 3er Set in Surfshops in Deutschland erhältlich für ca. 20 €


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Soft Edge Fins von Olaian mit FCS Finnensystem. Durch die Materialzusammensetzung (5% Thermoplastische Elastomere (TPE), 55% Polyamid (PA), 40% Glasfaser) sind die Finnen sehr robust. Erhältlich bei Decathlon oder hier im Onlineshop.